Info-Stationen Wetterbachtal am 07.10.2018
Bitte beachten Sie, dass die Informationen auf dieser Seite laufend aktualisiert werden!!!
Im Wetterbachtal werden für den 2. Tag der Biologischen Vielfalt in Siegen-Wittgenstein am 07.10.2018 entlang eines ca. 3 km langen Rundweges 12 Stationen (Stationen 2 bis 13) mit Informationen rund um das Thema Biologische Vielfalt des Wetterbachstals und zum Thema Streuobstwiese errichtet. Der Rundweg kann in beide Richtungen begangen werden. Zusätzlich gibt es Infostände (Station 1), an denen sich die verschiedenen Veranstalter vorstellen sowie eine Posterausstellung "Tiere & Pflanzen 2018" (Station 14) in der "Alten Schule Holzhausen"
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Auf dem Rundweg sind Fahrräder zugelassen. Bleiben Sie bitte auf den Wegen!
Für den Besuch der Info-Stationen direkt am Wetterbach schieben Sie bitte Ihr Fahrrad!
Der Rundweg ist für Kinderwagen und Rollstühle weitgehend barrierefrei. Die drei Sationen
Wasserort Wetterbach, Fische und Tiere im Bach direkt am Wetterbach sind jedoch nur mit
Hilfe zu erreichen.
Kinderprogramm
Es findet eine Kinderrallye statt, die an jeder Station des Rundweges begonnen werden kann. An den mit dem Apfel markierten Stationen wird neben den allgemeinen Information für die Besucher ein Kinderprogramm angeboten, um auch kleinen Kindern die Biologische Vielfalt nahezubringen. Dabei wird gebastelt, beobachtet und gemalt. Die Betreuung übernehmen Studierende der Universität Siegen.
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Essen & Trinken & Co.
An drei Punkten auf dem Rundweg wird es die Möglichkeit, eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken: Nahe der Station 1 des Rundweges können Sie Milchprodukte vom Bioland-Hof Ölberg der Familie Jantzen aus Holzhausen kaufen. Die Burbacher Pilzfarm bietet an Station 1 eine Pilzpfanne an. Außerdem sind dort wie auch an Station 12 Getränke zu bekommen. Kaffe und Kuchen gibt es an der Alten Schule Holzhausen, Kapellenweg 4 (Station 14). Toiletten finden Sie an Station 1, 12 und 14.
Karte Rundweg im Wetterbachtal
Info-Stationen entlang des Rundweges im Wetterbachtal
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​Klicken Sie auf den Stationsnamen, um mehr über die Station zu erfahren!
Station 1 - Infostände der Veranstalter
An dieser Station stellen sich die NRW-Stiftung, die Biologische Station Siegen-Wittgenstein und der NABU-Kreisverband Siegen-Wittgenstein vor, die zusammen mit anderen Organisationen den Tag der Biologischen Vielfalt in Siegen-Wittgenstein veranstalten (siehe auch Infos unter Veranstalter). Nutzen Sie die Gelegenheit mit den Veranstalter ins Gespräch zu kommen.
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An dieser Station findet auch um 11 Uhr die offizielle Eröffnung der Veranstaltung statt (siehe Programmübersicht).
Zum anderen können Sie sich hier mit einer Pilzpfanne stärken oder Milchprodukte einkaufen (siehe Essen und Trinken & Co.)
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Station 2 - Bewirtschaftung im Naturschutzgebiet
Grünlandflächen mit einer hohen Artendiversität lassen sich ohne extensive landwirtschaftliche Nutzung bzw. Pflegemaßnahmen nicht in ihrer bestehenden Form erhalten. Diese durch den Menschen geschaffenen Rasengesellschaften würden ohne Mahd oder Beweidung zunehmend verbuschen und letzendlich verschiedene Waldstadien durchlaufen. Laut der Naturschutzgebietsverordnung sind durch landwirtschaftliche Pflege und Bewirtschaftung die naturschutzwürdigen Ausbildungen und wertbestimmenden FFH-Arten zu erhalten, zu sichern oder wiederherzustellen. An dieser Station erläutert Ihnen Peter Fasel, der ehemalige Leiter der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein, wie die Bewirtschaftung in einem Naturschutzgebiet mit verschiedenen Grünlandformen wie dem Wetterbachtal konkret aussieht.
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​​​​Station 3 - Knigge Naturschutzgebiete
Im Kreis Siegen-Wittgenstein gibt es insgesamt 122 Naturschutzgebiete (NSG), die 10,6 % der Fläche einnehmen. Das 88,4 ha große NSG „Wetterbachtal“ ist nur eins der 31 Naturschutzgebiete in der Gemeinde Burbach und bei Spaziergängern und Wanderern sehr beliebt. Dies liegt vor allem an der abwechslungsreichen Tallandschaft mit unterschied-lichen Ausprägungen von Grünland sowie dem Wetterbach selbst mit seinem Gehölzsaum. Viele seltene Pflanzen, Vogel- und Schmetterlings-arten haben hier noch ihr Zuhause. Wie aber verhalte ich mich richtig, wenn ich ein solches Gebiet besuche? Was darf ich und was darf ich nicht, wenn ich mich dort erholen will? Und wo liegen eigentlich die übrigen 30 Naturschutzgebiete in Burbach? Diese und weitere Fragen werden an der Station beantwortet, die von der Umweltberatung der Gemeinde Burbach betreut wird.
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Station 4 - Pflanzen
Die ausgedehnten Grünlandbereiche des Wetterbachtals beherbergen etwa 250 verschiedene Wiesenpflanzenarten. Durch den Kaltlufteinfluss vom Hochplateau des Hohen Westerwalds (Fuchskaute) haben sich in manchen Bereichen Wiesenpflanzen angesiedelt, die eigentlich typisch für größere Höhenlagen sind, wie Blauer Eisenhut, Waldstorchschnabel, Heil-Ziest und Trollblume. Neben diesen sogenannten Berg-Mähwiesen gibt es im Wetterbachtal Glatthafer- und Wiesenknopfwiesen sowie feuchte Hochstaudenfluren, wo man z.B. den Sumpfstorchschnabel entdecken kann. Auch seltene Orchideen wie Breitblättriges oder Stattliches Knabenkraut finden im Wetterbachtal einen Platz. Besonders reizvoll ist im Oktober die zartviolette Blüte der giftigen Herbstzeitlose. Eva Lisges vom NABU-Kreisverband Siegen-Wittgenstein zeigt Ihnen an dieser Station, welche Pflanzen man noch alles im extensiv genutzen Grünland entdecken kann.
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Station 5 - Vögel
Über 70 Vogelarten bietet das Wetterbachtal geeignete Bruthabitate, davon gelten 12 Arten als "gefährdet" oder "vom Aussterben bedroht". In den extensiv genutzten Grünflächen des Wetterbachtals kann man seltene Wiesenbrüter wie z.B. Braunkehlchen, Wiesenpieper und Wachtelkönig entdecken. Hecken und Gebüsche dienen dem Neuntöter als Neststandort und in den naturnahen Abschnitten des Wetterbaches hat man Gelegenheit Wasseramsel, Gebirgsstelze oder Eisvogel bei der Nahrungssuche für sich und ihre Jungen zu beobachten. Auch Sichtungen von Seltenheiten wie dem Feldschwirl sind möglich. An diesem Stand informiert Sie Dipl.-Biol. Arndt Wellbrock von der Universität Siegen über die gefiederten Freunde im Wetterbachtal.
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Station 6 - Wasserort Wetterbach
Der Wetterbach, welcher dem Wetterbachtal seinen Namen gab, ist ein für das Siegerland typischer, silikatischer Mittelgebirgsbach. Im Gegensatz zu vielen anderen Gewässern in Deutschland befindet er sich in einem guten ökologischen Zustand. Das war aber nicht immer so. Durch gezielte Maßnahmen, wie den Rückbau von Wehren oder die Anreicherung der Gewässerstruktur, wurde der Wetterbach über die Jahre zu dem vorbildlichen Wasserort, der er heute ist. An der Station „Wasserort Wetterbach“, wird Herr Ulrich Krumm vom Heimatverein Holzhausen beispielhaft Maßnahmen zur Gewässeraufwertung vorstellen und erklären, wie ein Gewässer beschaffen sein sollte, um ökologisch gesund zu sein. Zudem wird er unter dem Titel „Vom Mühlrad zur Turbine, aus Wasser wird Strom - Gewinnung von umweltfreundlicher Energie“ erläutern, warum die Nutzung eines Gewässers einem guten ökologischen Zustand nicht entgegenstehen muss.
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Station 7 - Fische
Am Stand der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein werden die verschiedenen heimischen Fischarten des Wetterbaches vorgestellt. Diese können in aufgestellten Aquarien näher beobachtet werden. Der Wetterbach ist ein typischer naturnaher Mittelgebirgsbach mit einem schönen Gehölzsaum aus Erlen, Eschen und Weiden. Auffällig sind die großen runden Basaltblöcke im Bachbett, die Überreste des Westerwald-Vulkanismus darstellen. Durch seine gute Wasserqualität ist das Fließgewässer reich an Wasserinsekten, die unter anderem eine wichtige Nahrung für eine unserer bekanntesten Fischarten, die Bachforelle, darstellen. Neben der Bachforelle sind hier noch weitere, jedoch meist weniger bekannte Fischarten, wie zum Beispiel die Groppe, die Elritze, die Schmerle und der Döbel zu finden.
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Station 8 - Tiere im Bach
Tiere in Fließgewässern haben sich an bestimmte ökologische Parameter wie Strömungsgeschwindigkeiten, Nährstoffgehalt, Temperatur etc. angepasst. Aufgrund dieser Spezialisierung können Rückschlüsse auf den ökologischen Zustand des Gewässers gezogen werden und zwar über die Anwesenheit und Häufigkeit von Individuen bestimmter Tierarten. Hierzu wurde ein Verfahren entwickelt, das sogenannte Saprobiensystem. Was hinter diesem Saprobiensystem genau steckt, welche Tiere dabei betrachtet werden und was sie über den ökologischen Zustand des Wetterbaches verraten, wird Ihnen an dieser Station erläutert. Bringen Sie Gummistiefel mit und machen Sie sich selbst einmal auf die Jagd!
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Station 9 - Gewässerchemie
Fließgewässer, also Flüsse und Bäche, beheimaten eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, die nur dort vorkommen können. Für den Erhalt dieser Vielfalt ist es wichtig, dass die Fließgewässer auch chemisch in einem guten und möglichst naturnahen Zustand sind. In den letzten Jahren ist in Siegen-Wittgenstein viel getan worden, um ehemals stark verschmutzte und veränderte Gewässer zu renaturieren. Beispiele hierfür sind die Sieg und die Ferndorf, aber auch der Wetterbach bei Holzhausen. Damit die Lebensbedingungen in diesen Gewässern nicht wieder schlechter werden, muss die Gewässergüte regelmäßig kontrolliert werden. Wie so eine Kontrolle aussieht, wird von Herr Banken vom BUND an einem Gewässeranalysestand demonstriert.
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Station 10 - Lebensraum Wegesrand
Rebhuhn, Rainfarn und Radler - Wer braucht eigentlich Wegränder? Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten kommen in Deutschlands Weg- und Feldrändern vor. Durch den Verlust der Kernlebensräume wächst ihre Bedeutung stetig. Auch im Wetterbachtal finden sich Säume und Wegeränder, die für viele seltenere Tier- und Pflanzenarten eine besondere Bedeutung als Teil- oder Ganzjahreslebensraum aufweisen. Michael Gertz von der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein wird an dieser Station die Bedeutung von Wegerändern für Mensch und Tier erläutern und über einen landesweit seltenen Trickbetrüger unter den Schmetterlingen informieren, der besonders auch im Wetterbachtal in Säumen und an Wegrändern angetroffen werden kann. Aufgeweckte Natur-Profis können bei einem Quiz zu diesem Falter Literaturpreise ergaunern.
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Station 11 - Wildbienen
Bei dem Begriff Biene denkt wahrscheinlich jeder sofort an die Honigbiene. Die Honigbiene ist aber nur eine von 550 Bienenarten, die alleine in Deutschland leben. Wer sind diese anderen 549 Bienen? Die solitär (alleine) lebenden Wildbienen werden leider oft übersehen, obwohl sie ebenso wie die Honigbiene eine extrem wichtige und effiziente Bestäuberleistung sowohl für Wildpflanzen aber auch für unsere Nutzpflanzen vollbringen. Lernen Sie die Wildbienen an diesem infostand besser kennen, schätzen und schützen. Hier erhalten Sie auch Bienenhotels (eigene Gestaltung möglich) für Haus und Garten.
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Station 12 - Obst
In einer Apfelausstellung mit etwa 50 Sorten aus unserer Region lernen die Besucher die Vielfalt der historischen und bewährten Sorten kennen. Hierbei können die genussreifen Sorten natürlich auch gekostet werden. Auch Apfelallergiker können sich an einige alte Sorten herantasten. Zudem gibt es Informationen zur Verwendung der ausgestellten Sorten, sowie Beratungen zu Kauf, Pflanzung und Pflege von Obstbäumen im heimischen Garten oder der eigenen Streuobstwiese. Es besteht auch die Möglichkeit eigene Äpfel bestimmen zu lassen, wenn die Sorte unbekannt ist. Hierzu sollten mindestens 5 gute, gesunde Früchte mit Stiel mitgebracht werden.
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Station 13 - Imkerei
Mit der Honigbiene wird vorrangig das Produkt Honig verbunden, aber welche ökologische Bedeutung sie als Bestäuberinsekt für die biologische Vielfalt und welchen ökonomisch Wert sie für die globale Grundversorgung hat, wird zu oft vergessen. Unter den Bestäuber-insekten gilt sie als Profi, weil Honigbienen auf ihren Sammelflügen nach Nektar und Pollen die gleichen Blüten besuchen und eher zufällig die Blüte bestäuben, woraus Früchte wie z.B. Äpfel und Kirschen wachsen. Die Imker vom Kreisimkerverein Siegerland möchten Einblicke in die Welt der Honigbienen geben und zeigen, dass Streuobstwiesen und Bienen unzertrennlich zusammen gehören.
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Station 14 - Poster zu Tieren & Pflanzen 2018
Unter dem Schlagwort "Natur des Jahres" werden in zahlreichen Kategorien u.a. Tiere, Pilze, Pflanzen und Lebensräume für einen Jahr in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt. Dabei steht im Vordergrund, auf die Besonderheiten, Bedrohung und Schutzmaßnahmen der ausgezeichneten Organismen und Naturräume aufmerksam zu machen. Jeder hat schon mal etwas vom Vogel, Baum oder der Blume des Jahres gehört. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken! Im Rahmen einer Posteraustellung in der Alten Schule Holzhausen stellen Studierende der Universität Siegen verschiedene Tiere und Pflanzen des Jahres 2018 vor.